Solides Zahlenwerk – Personalaufbau im Zeichen der Nachhaltigkeit – und ein Stargast aus Berlin. Rund 100 Vertreter und Gäste begrüßte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Horst Hermann Jansen, Mitte Juni im Ballsaal des Bensberger Schlosses zur Vertreterversammlung der Bensberger Bank. Die Vertreter repräsentieren die derzeit 8.584 Mitglieder, die die Anteilseigner der Bensberger Bank sind.
Die Vorstände Helmut Krause und Olaf Schmiedt erstatteten Bericht: Mit einer Bilanzsumme von 487 Mio. Euro verzeichnete die Bank im 139. Jahr ihres Bestehens einen Zuwachs von rund 18 Millionen Euro gegenüber 2015. Das Kreditgeschäft belief sich zum Jahresende auf 324,5 Mio. Euro. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit betrug rund 4 Mio. Euro – „angesichts des Niedrigzinsumfeldes und der zunehmenden Regularik ein respektables Ergebnis, mit dem wir zufrieden sein können“, so der Vorstand. Die Zahl der Mitglieder ist im Jahresverlauf von 8.431 auf 8.584 gestiegen – die Bank selbst beschäftigt 97 Mitarbeiter.
Einstimmig entlastet wurden die Vorstände Helmut Krause und Olaf Schmiedt ebenso wie der Aufsichtsrat von der Vertreterversammlung. Ohne Gegenstimme wurde der Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand, den Jahresüberschuss von 740 Tsd. Euro zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 4,5 % sowie zur Rücklagenstärkung zu verwenden, angenommen. Einstimmigkeit erzielte auch der Vorschlag der Vertreterversammlung, Dr. Armin Wurth in den Aufsichtsrat aufzunehmen. Er folgt auf den stellvertretenden Vorsitzenden Hans Ulrich Schmidt, der nach achtjähriger Tätigkeit auf eigenen Wunsch ausschied. Vorstand und Aufsichtsrat dankten Herrn Schmidt für sein Engagement, welches er gepaart mit Sachverstand und Empathie zum Erfolg der Bank einbrachte. Bestätigt in ihrem Amt wurde Aufsichtsrätin Felicitas Eßer. Die dritte Top-Personalie des Abends war die Vorstellung von Jürgen Füllenbach. Jürgen Füllenbach nutzte die Bühne im Ballsaal, um sich der Vertreterversammlung als neuer Vorstand vorzustellen. Der 51-jährige Bankbetriebswirt wurde vom Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Juli 2017 zum Vorstand bestellt. Bereits seit Mai 2014 Prokurist des Hauses, war Füllenbach zuletzt Direktionsbeauftragter Markt und für das Private Banking bei der Bensberger Bank verantwortlich. Ab dem 1. Juli 2017 übernimmt Helmut Krause den Vorstandsvorsitz. Mit Erreichen der Altersgrenze wird er seine Tätigkeit zum 30. September 2018 beenden. Ebenfalls mit Wirkung zum 1. Juli 2017 wechselt Olaf Schmiedt, bisher verantwortlich für das Segment „Markt“, in die Position des Vorstandes „Steuerung“.
Gastredner Wolfgang Bosbach (CDU-MdB für den Rheinisch-Bergischen Kreis), referierte im Anschluss zu: „Deutschland vor der Wahl – worauf es jetzt ankommt.“ und schlug einen großen Bogen, ohne direkt oder indirekt in den Wahlkampf einzusteigen, der ihn tags darauf nach Bremen und Hamburg führte. Sein kritischer Blick galt der Lage der Nation. Durchaus attestierte er Deutschland „ein hohes Maß an gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Stabilität“. Jedoch sei die Welt in einem Wandel begriffen, dessen Tempo in der Menschheitsgeschichte unerreicht sei. Mit Gefahren für Deutschland, das sich forciert auf den Trend zur Wissensgesellschaft vorbereiten müsse. Kritisch äußerte sich Bosbach zur „faktischen Enteignung der Sparer durch die ultralockere Zinspolitik der EZB“. Sein Appell: „Wenn Negativzinsen kommen sollten, gehen Sie nicht zur Bank, gehen Sie zur Politik.“ Bedenklich stimme ihn, so Bosbach weiter, die Staatsschuldenentwicklung: „Griechenland wird seine Schulden niemals abtragen können, da sind wir uns alle einig. Sollten aber Länder wie Frankreich und Italien in Not geraten, geht es um ganz andere Beträge. Dann wird das Problem des Schuldners ein Problem des Gläubigers.“ Immerhin gäbe es für jeden eine Möglichkeit, sich dazu zu äußern, indem man politisch aktiv werde: „Keine Staatsform lebt so vom Mitmachen aller wie die Demokratie.“